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Reviews

Timsen und „Vun hier“: Jingles für den NDR

24.05.2025 | Marco Kampe

Heimatverbundenheit ist ein, speziell in progressiven Kreisen, kontrovers diskutiertes Thema, bei welchem es für die öffentliche Resonanz offenbar darauf ankommt, wer diese zur Schau stellt und in welchem Maße dies vonstattengeht.
©
Spotify

Hans-Timm Hinrichsen (kurz: Timsen) wagt auf „Vun hier“ den Versuch, den Widerspruch zwischen dem weltgewandten Engagement seiner Hauptband (Santiano) und dem zuweilen belächeltem Lokalkolorit der Provinz aufzulösen. Zu diesem Zweck stehen 12 nachfolgend beschriebene Lieder und ein idyllisch präsentiertes Album bereit.

Vielen werden beim Thema Patriotismus die Bilder der Fußball-Europameisterschaft im Kopf herumschwirren, belagerten doch im vergangenen Sommer zum Eröffnungsspiel Heerscharen bierseliger, schottischer Fußballfans die bayerische Landeshauptstadt. Allgemeinhin wurden diese Melange aus Nationalreliquien und Party-Tourismus als positiv wahrgenommen, was nicht zuletzt auf die stattlichen Umsatzzahlen bzw. „Ausverkauft!“-Meldungen hiesiger Wirtshäuser und ein beachtliches, mediales Interesse zurückgehen dürfte. Übersetzt in die Welt der Musik geht Patriotismus häufig mit überhöhter Aggressivität oder schlagereskem Stumpfsinn einher. Ein angenehmes Maß, welches nicht ausgrenzend anmutet oder eine wertende Komponente einbringt, findet man selten. Und obwohl sich so manche Düsseldorfer bzw. Vorpommersche Stadion-Formation diesem Thema mit Humor annähert, bleiben die besagte Punkte bestehen.

Um es vorwegzunehmen: Schlageresk geht es auch auf „Vun hier“ zu, an manchen Stellen trägt Timsen zu dick auf. Die Brücke hin zum kölschen Karneval ist breit („Ganz genauso“), was seinem ersten Kollaborationsgast bei i.R.d. Recordings gelegen gekommen sein dürfte. Wolfgang Niedeckens Schaffen darf mit Fug und Recht als Musikgeschichte bezeichnet werden und auf eine Umwidmung der „Et kütt wie et kütt“-Mentalität scheinen sich die beiden Herrschaften problemlos einlassen zu können („Aff un to“). Folgerichtig rotiert die nord-/westdeutsche Musikachse wie frisch geschmiert, sie liefert Heiterkeit bis zum Abwinken. Denkt man im Falle von „Dörte Dancing“ zunächst noch an jüngere Werke aus dem Hause Versengold, so thematisiert „In de Provinz“ dann das Für und Wider des Landlebens, welches seitens des Titeltracks auf die Spitze getrieben wird. Hat der Norddeutsche Rundfunk einen neuen Jingle bestellt? Die kritische Masse von 80 Millionen (gefahrvoller Max Giesinger-Ohrwurm, seid gewarnt!) verringert sich auf nunmehr 3 Millionen Mitmenschen, während ebenjene Exklusivität dem Stück in seiner Wirkung nicht sonderlich guttut. Es mag zwar nicht ausgrenzend gemeint sein, wirkt aber allzu selbstüberhöhend. Das Damokles-Schwert der Heimatverbundenheit schlägt zu.

Gelungener sind hingegen Songs, in denen sich Timsen mit dem eigenen Alterungsprozess beschäftigt („Instagram“, Wir fang´ doch gerade erst an“) oder im Fahrwasser Santianos den Zusammenhalt beschwört („Wi holtn tosam“, „Ganz egol“). Sobald der Schlager-Aspekt weniger dominant auftritt, dürfen sich poppige Irish-Folk Anleihen entfalten, die sich nicht wie im Falle seiner Hauptband exklusiv mit der Seefahrt und fernen Horizonten auseinandersetzen. Insofern hält „Vun hier“ durchaus Überraschungsmomente bereit, zu denen sich auch die vollwertige Ballade „Wie een Kind“ hinzugesellen darf. Ein schönes Lied, welches die sonst vorherrschende Lebenslust um melancholische, zweiflerische Momente bereichert. Ein echter Punktgewinn!

In der Summe ist festzuhalten, dass dem Album mehr thematische Variabilität gutgetan hätte. Eindimensionales Abfeiern der norddeutschen Tiefebene hätte als Einzelelement ggf. seine Berechtigung gehabt, doch dieser Bogen wird durch die Repetition überspannt. Der Rock-Anteil Santianos versinkt mit deren maritimen Referenzen auf dem Meeresgrund, rhythmisches Kopfnicken muss dem angeschwipsten Schunkeln im Bierzelt weichen. Und doch sind speziell die verschiedenen Duette toll geworden und Timsen bleibt ein wirklich sympathisch wirkender Zeitgenosse mit großer Ausstrahlung. Eine Chance sollte man diesem Album daher geben, sofern die Folk-Schlager-Pop-Mixtur nicht allzu abstoßend erscheint.

6.5

Wertung

Je nach Zählweise ist dies meine 100. vollwertige Rezension für Plattensprung, vormals Album der Woche. Mal waren die Zeitabstände zwischen den Veröffentlichungen kürzer, mal entsprang meiner Tastatur monatelang kein Text. Santiano begleiten mich indes schon weit über dieses geschätzte Hobby hinaus, weshalb mir die Auswahl meiner Jubiläums-Veröffentlichung leichtfiel. Ich bin sehr gespannt auf die beiden Zweitmeinungen und tippe, dass Marks Wertung über jener von Lucio liegen wird. Aber wie es auch kommen mag: Ich kann „Vun hier“ etwas abgewinnen. Zum Ende dieser ausufernden, persönlichen Note: Vielen Dank für das ungebrochene Engagement der Redaktion und Lucios wertvolle Arbeit für die Musikwelt. Wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann ein 200. Jubiläum?
Marco Kampe
6

Wertung

Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, als Marco an meinem Küchentisch saß und mir (Gott sei Dank) das gerade neue Album "Dive" von Itchy empfahl und wir es prompt durchhörten. Jetzt lässt er mich doch tatsächlich in den erweiterten Kosmos von Santiano eintauchen, schubst mich nahezu ohne Vorwarnung in die See. Vorweg: Ich mag Musik in Mundart! Ich beherrsche, so glaube ich es zumindest bis meine Großmutter mir regelmäßig das Gegenteil attestiert, einen großen Teil unserer regionalen Sprache, da die Basis ja doch oft ähnlich ist. So fällt es mir nicht schwer zumindest den Inhalten auf "Von hier" zu folgen. Denke ich an mich selbst als Kind zurück, muss ich aber auch darüber schmunzeln, wie viele Kinder "Affenzoo" ("Aff un to") als Lieblinglied in die Freundebücher der anderen Grundschulkinder schreiben könnten. Musikalisch kann ich dieses Album in wenigen Worten bewerten: Es ist auszuhalten, größtenteils fast schon angenehm. Daher an dieser Stelle das direkte Angebot an Marco, dass ich einem Durchlauf beim nächsten Schock-Abend zustimmen würde. Er muss nur anreisen.
Mark Schneider
5

Wertung

Wenn der Master of Hausmeister mich bittet, eine Drittmeinung zu seiner 100ten Rezi zu geben, lehne ich natürlich nicht ab. Mundart ist ja immer etwas speziell, so auch hier. Dachte ich noch, dass mich mein kürzliches binge-watching der Stern TV Classic Reportage "Einsatz in Ostfriesland: Mit der Dorfpolizei unterwegs" gut auf das Album vorbereiten würde, wurde ich doch etwas enttäuscht. Hier heißt keiner Günther, nur die gewisse Gemütlichkeit überträgt sich schon auf das Album. Es ist ein munter-folkloristisches Stück Musik mit viel Mitklatschattitüde, mehr fühl ich da aber nicht. Gut für eine Biergartenstage 11 Uhr auf dem Wacken und damit würde sich auch der Kreis schließen, an ähnlicher Stelle habe ich Santiano damals das erste Mal gesehen.
Lucio Waßill

Marco Kampe

Der vormalige Fokus auf verzerrte E-Gitarren ist bei Marco einem übergeordneten Interesse an der Musikwelt gewichen. Die Wurzeln bleiben bestehen, die Sprossen wachsen in (fast) sämtliche Richtungen. Darüber hinaus bedient er gerne die Herdplatten oder schnürt sich die Laufschuhe.

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